Wikifolio

Juli, 13, 2016

Zusammenhänge beim Wikifolio

Konstellation von Anbieter, Vermittler und Interessent Bild: S-Broker

Das Wiki Konzept hab ich natürlich schon getestet und beobachte bzw. teste dort sehr gerne erfolgreiche Handelsstrategien. (ich hab damit Erfahrungen gesammelt, jedoch bin ich nicht investiert)

Zunächst einmal sind die Zertifikate ein Anlageprodukt. Das ist nichts Schlechtes aber auch nichts Gutes. Es ist einfach das was es ist, eine Schuldverschreibung eines Emittenten. Ein Zahlungsversprechen des Herausgebers der Fa. Wikifolio um die Wertentwicklung eines Musterdepots nachzubilden. Das ist zunächst auch nichts Außergewöhnliches. Jede Bank kann solche Schuldverschreibungen herausgeben. Ob und wie diese Schuldverschreibung abgesichert wird, nun ich kann das nicht nachprüfen. Eines ist jedoch klar, sollten Schuldverschreibungen plötzlich aus welchem Grunde auch nicht mehr besichert sein, so haben wir nicht nur bei dem Emittenten ein Finanzproblem.

Die Idee ist im Grunde genommen positiv, denn es gibt Trader, die viele erfolgreichere Portfolios zusammenstellen als manch Professioneller.

ABER:

Leute wie ich, die ihr Geld nicht mal den Profis anvertrauen, werden nie per Zertifikat eines selbsternannten Traders ohne nachweisbare Erfahrung nach Bauchgefühl folgen. Insbesondere vor den Heavy-Tradern mit Mörderhebelung würde ich mich daher fern halten.

Das Emittentenrisiko ist zwar nicht all zu hoch, doch nach der Lehmann-Pleite muss man schon zwischen Aktien (=Sondervermögen) und Zertifikaten (Inhaberschulverschreibung) unterscheiden.

Real sind für mich Aktien in Form von ETF´s Körben. Aktien haben schon manche Krise überlebt. Zertifikate eben nicht. Für mich persönlich sind Zertifikate als Hauptinstrument zum Investieren ungeeignet.

Ich könnte mir höchstens einen geringen Zertifikatsanteil aus dem Gesamtportfolio vorstellen. Aber das ist sehr individuell.

§ ?

Dann gibt es die gesetzlichen Vorgaben. Wenn ich ein Wiki auf der Webseite mit der Absicht von Gebühreneinnahmen über die Performance auch noch empfehle - Ohne Beachtung der 34f GewO droht die Haftung wegen "Finanzvermittlung" bzw. "Anlageberatung" wofür eine Erlaubnispflicht besteht.

Solange ich jedoch die private Webseite bzw. die Systeme als meine freie Meinungsäußerung bezüglich meiner Aktienmeinung, ohne gewerblichen Hintergrund betreibe, ist das zulässig.

Darum ist und bleibt die Seite auch "non-profit" ohne "Abo" und "Werbung". Die Drei-Personen-Konstellation von Anbieter, Vermittler und Interessent wird es hier nicht geben.

Ist Wikifolio schlecht?

Nein gundsätzlich ist es OK, ich werde aber hier niemanden Empfehlen in ein Wiki zu investieren